Taijiquan

Taijiquan ist eine traditionelle chinesische Bewegungskunst, die früher als „Chinesisches Schattenboxen“ bekannt war. Sie hat ihre Wurzeln in der Traditionellen Chinesischen Medizin, in der Meditation und in der Kampfkunst.

Das regelmäßige Taiji-Üben stärkt Herz und Kreislauf, fördert eine aufrechte, biegsame Wirbelsäule und löst Verspannungen. Die rückengerechte und entspannte Körperhaltung lässt sich am Arbeitsplatz oder beim Warten auf die U-Bahn üben. Die innere, konzentrierte und gelassene Haltung trägt zur Entspannung bei und erleichtert einen bewussten Umgang mit Stress. Der ruhige und harmonische Charakter der Bewegungen ermöglicht mehr Ausgeglichenheit und Konzentration. Aus der Perspektive der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die Lebensenergie (das „Qi“) aktiviert, Blockaden im Energiefluss werden gelöst.

Spannkraft und Sanftheit

Die Bewegungen im Taiji sind weich, langsam und fließend. Jede Bewegung geschieht aus dem Zentrum des Körpers heraus, in aufrechter Haltung und im Boden verwurzelt, von innerer Spannkraft ebenso wie von Sanftheit gekennzeichnet.

Jeder Taiji-Bewegung liegt eine Selbstverteidigungsbewegung zugrunde und sie sollte nach den Prinzipien dieser „inneren“ Kampfkunst ausgeführt werden. Und gleichzeitig: Ziel ist nicht eine bestimmte Leistung, sondern der Sinn liegt in der Bewegung selbst, auf sie ist die gelassene und wache Aufmerksamkeit gerichtet. Der Übungsweg des Taijiquan verbindet Konzentration mit Entspannung, innere Ruhe mit innerem Rhythmus, Bewegung mit Meditation. Er fördert körperliche ebenso wie geistige Beweglichkeit und gleicht Extreme aus. Die Bewegungen sind anspruchsvoll, werden aber ohne Leistungsdruck ausgeführt. Zweckfreie und ästhetisch reizvolle Bewegungsabläufe lassen die Freude an der Bewegung wieder entdecken.

Die komplexen Bewegungen im Taiji werden zu festgelegten Bewegungsabfolgen, den Formen zusammengefügt. Bei längerer Übungspraxis können Partnerübungen und Formen mit Übungswaffen gelernt werden.